Tag 17

Nach einem guten und erholsamen Schlaf begab ich mich zum Frühstück, was mich dort erwartete  hätte ich so nie erwartet.
Es gab eine iranische Frühstücksspezialität, um genauer zu werden gab es Fleisch zum Frühstück, Pute und zwar so verkocht das keinerlei konsistenz übrig war, abgebunden mit Mehl und mit Öl angerührt, oben drauf je nach belieben, Zimt, Zucker oder Salz.
Ich bin kein Kostverächter aber das war mir dann doch etwas zu exotisch, ich würde es in die Speisen kategorieren, man liebt es oder oder hasst es.
Nach dem Frühstück das Laptop gestartet und ab ins Internet, was heißt das ich ewig warten mußte, denn durch die Filter ist das Internet so schnell als ob man 56k modem hätte, was tut man nicht alles um etwas von der Welt zu hören und  um etwas der Welt mitzuteilen.

Mittags sind wir wieder in die Stadtmitte und ich bemerkte wieder wie Groß diese Stadt eigentlich ist, ich als ein Bewohner einer mittelgroßen Stadt bin solche Wege nicht wirklich gewohnt.
Es ist für mich wie ein Abenteuer, alles ist neu und es gibt immer etwas neues zu entdecken, wirklich wie eine andere Welt.


Heute waren wir im Teppich Museum, ich kam aus dem stauen nicht mehr raus, ganze Bilder filigran in Teppiche gewoben. Die Frage die sich mir stellte war jene: Wer macht sowas und wie macht er das?
Seidenteppiche, Teppiche in denen Gold und Silber verarbeitet wurden, Teppiche die so riesig waren, man kann sich bei denen wirklich in etwa vorstellen wie lange man an diesem Kunstwerk gearbeitet hatte.
Szenen von  der Jagd oder Religion, Könige und sogar Geschichten die man in ihnen lesen konnte wenn man etwas über ihre Herkunft wusste.

Nach dem Besuch im Museum zeigte man mir auch noch einen der vielen Bazare und was man da nicht alles finden kann. Dinge die man aus dem  Fernsehen kennt oder aus Büchern sind genau vor einem, Dinge die so skuril sind das man sich wundert das jemand sowas Herstellt oder gebraucht. Ich konnte nur Stauen was alles Feilgeboten wurde, wobei das Wort Feilgeboten/Feilbieten total  fehl am Platz ist  da Iraner nicht wirklich Feilschen. Gewürze, Kleidung usw, es gab nichts was es nicht gab.

Jetzt in zu dieser Zeit im Jahr schmücken die Bewohner der Stadt die Straßen da es ein Fest gibt das dem Imam Hussein gewidmet ist, den Anstrengungen zufolge ist es ihnen wirklich wichtig und man sieht das sie sich auch wirklich mühe damit geben.
Hussein ist einer der 12 Imame, der Sohn Alis und Fatima und diese ist die Tochter Muhammad's, kurz gesagt ein sehr wichtiger im Iran.
Für mich gibt es keine personen die der großen Macht näher stehen als ich oder anders gesagt, ich steh nicht über jemanden und niemand steht über mir.
Religion hat was gutes keine Frage aber nur für einen selber, sie ist leider zu einem Werkzeug geworden um Menschen zu versklaven und das kann eine so große Macht nicht gut heißen.


Abends daheim schaut man sich mit den Gastgebern die Nachrichten an und sieht was man bei uns nie sieht, Bilder aus Gaza wo Abrissfahrzeuge unter dem schutz des Militärs Häuser abreißen, eine alte Frau die Soldaten mit blosen händen angreift um ihr Haus zu beschützen und Nachbarn und Freunde die einen alten Olivenbaum ausgraben um ihn zu retten. Es sind Bilder die einen traurig und auch wütend machen, davon sehen wir nichts in unseren Nachrichten in Europa oder Deutschland, das ist nicht interessant.

Scheiß auf Political Correct


Ich ging in Bett und dachte noch lange nach, darüber wie schrecklich es doch für viele Menschen ist, Krieg, Verfolgung, Mord und Totschlag.
Ja und wie gut wir es haben und wie wir einfach wegsehen wegen einer Vergangenheit mit der die meisten nichts mehr zu tun haben.
Irgendwann fiel ich in den Schlaf der mir die trüben Gedanken nahm.

Kommentare

  1. Nice as always. happy u start to write again.
    one point: as a religious person I have to say nobody rather than God is above a person in Islam. of course one can find many deviations, superstitions, and abuses of religion (including Islam) but the main and true message of religion is to be righteous. Imams or prophets r human beings like us but they achieved this righteousness, therefore they (or their way of life) can help us. like when a world champion starts to train some new trainees just because of her/his experiences in the field, and it doesn't mean s/he is above them!

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