Abenteuer am Arlberg/ Von Lech zum Formarinsee


Das Leben ist schön und wenn man lebt 
ist voll von Abenteuern.



Was sind Abenteuer und wie entstehen sie? 


Meistens fangen sie mit einem Plan an und dieser läuft eben nicht Planmäßig. 

Was soviel  heißt, dass was man sich so ausgedacht hat nicht so läuft wie es sollte, aber trotzdem etwas hervor bringt auf das man lange gerne zurück denkt.



Ich hab hier ein Abenteuer zu erzählen, in dem so ziemlich alles drin steckt was ein Abenteuer braucht.

Der Plan war von Lech am Arlberg zum Formarinersee zu Wandern und das in 3,5 Stunden. Wir parken das Auto im Parkhaus und Wandern zum Formarinersee, Vespern dort und nehmen den Bus wieder zurück.

Pläne wie ich sie hasse und sie hassen mich, wir können einfach nicht zusammen, wir konnten es nie.



Nun, starteten planmäßig und wanderten los. Ausgerüstet mit Bergstiefel, Wanderstöcken, diese modernen Dinger mit den Handschlaufen. Diese Handschlaufen sind dafür da, dass man den Stock nicht verliert aber sie verbinden auch das Handgelenk mit dem Stock. Was wiederum bedeutet, dass der Stock sich bewegt wenn man mit der Hand etwas in eine Tasche stecken will. Kurz um, er macht sich selbstständig und ich war das Opfer. Es ist jetzt nichts tragisches passiert, keine ausgestochenen Augen oder ähnlich blutiges Geschäft. Vielmehr hat sich der Stock in perfekt Moment zwischen meine Beine gekeilt und ich hab mich der länge nach hingelegt. Paar Schürfwunden auf den Handflächen aber nicht wirklich wildes und von sowas lass ich mich nicht klein kriegen. Nichts desto trotz ein gelungener Start in Abenteuer und unsere Wanderung hatte noch mehr parat.



Ich kann sagen, dass die Landschaft dort oben atemberaubend ist und man eine Wilde und schöne Landschaft bewunder kann. man folgt dem Fluss Lech zu seinem Ursprung oder dort wo er sich aus allen kleineren Bächen zu einem Fluss verbindet.

Man kommt an Ecken vorbei die aus einem Märchen stammen könnten, Flecken die nach jeder Biegung schöner und schöner werden. Kleine Wasserfälle, wilde Natur, Pfade die die Natur des Gebirges vorgibt und auch nach Frühlingshochwasser verändert.

Erstes Schild das uns in die Richtung Formarinersee weist: 3,5 Stunden, alles klar wir sind fit für den Aufstieg. Normalerweise fahren die Leute hoch und wandern dann runter, wir machten es umgekehrt.

Nach einer Stunde wandern kamen wir an ein weiteres Schild: 3 Stunden, häh, wie nur eine halbe Stunde zurückgelegt? Wir sind 1 Stunde non Stop gewandert, wer macht den bitte diese Zeitangaben und wie berechnen die diese? Im Galopp der Gämsen oder wie?


Wir kamen an einen Ort bei unserem Aufstieg der sehr speziell war, das besondere war die Stille dort.


Nichts konnten wir hören, totale Stille. 

Diese Stille die wir nicht aus unserem Alltag gewohnt sind hat einen Zauber den man kaum beschreiben kann, man muss ihn erleben. Nur man selbst und die Berge, keine Ablenkung durch Geräusche oder Bewegungen.

Der Weg war hart aber jeden Schritt wert, wir wurden mit der Schönheit der Berge belohnt. Die planmäßige Zeit konnten wir aber nicht einhalten mit unserem Tempo und legten einen Zahn zu. Ich nur sagen. das es lang her ist das ich so viel Kraft aufgewendet habe, ich meine, ich bin kein geübter Bergsteiger oder Extremwanderer. Auch mit so einem Gewaltmarsch schaften wir es nicht zur rechten Zeit dort anzukommen. Dann fing auch noch meine Fade an zu brennen, was ich aber gediegen ignorierte und immer weiter aufstieg. 


Unterwegs trafen wir auch auf andere Wandere die abstiegen und fragten nach wie weit es noch zu diesem See sei, die Antwort war 30 Minuten und wir waren schon 4 Stunden unterwegs, wieder fragten wir uns wer hier die Zeitangaben macht, die haben das doch nur geschätzt oder bei Google Maps abgeschrieben, anders kann ich mir das nicht erklären oder die haben die Zeit vom Abstieg auch für den Aufstieg verwendet. 

Wir kam dann doch noch oben an aber der Bus und zwar der letzte war schon gefahren, Scheiß drauf! Jetzt wird erstmal gevespert und den Ausblick auf den See genossen. Natürlich unter den wachsamen Augen eines Murmeltiers was stehts gepfiffen hat wenn ich mich etwas zu viel bewegte. Der kleine Kerl hat es sich auf einem Stein gemütlich gemacht von dem er uns oder viel mehr mich im Auge behalten konnte.

 Es war ein grandioser Blick auf den See in der Abendsonne und das mitgebrachte Vesper hat nach den Strapazen besonders gut geschmeckt, wie der Tee danach auch. Bilder können nicht wirklich zeigen was wir gesehen hatten, weil es nicht nur Bilder sind die auf einen einwirken, es ist die Magie des Ortes die einen verzaubert.




Wir mussten der Wahrheit ins Auge sehen, wir müssen wieder runter und es sind 14 Km bis Lech. Meine Frau sagte: Frag doch jemanden der mit dem Auto hier ist, ob er uns mitnehmen kann und da war auch eine Auto das gerade los fuhr, nur habe ich Blitzmerker das vermasselt und so fuhr das Auto ohne uns. Die erste Stunde des Abstiegs konnte ich mir das ohne Unterbrechung anhören, bis sie zu Müde war um weiter zu meckern. Die Dämmerung hat eingesetzt und es wurde immer dunkler und meine Wade brannte immer mehr, hätte ich blos das Auto gestoppt und um eine Mitfahrgelegenheit gefragt.


                                                           

                           


Wir liefen und malten uns aus wann wir in Lech sein würden und dass wir noch Heim fahren müssen, was auch noch 2 Stunden sind etwa. Ich kann schon sagen das die Stimmung getrübt war und meine Wade hat den Rest getan. Nun gut, der Plan war beim nächsten Haus ein Taxi zu rufen, wenn das möglich sei oder uns runter fahren lassen für Bezahlung. Wir wanderten und wanderten, kein Haus oder Gasthof auf dem Weg, weiter laufen war das einzigste was wir tun konnten. 

Dann sahen doch ein Wirtshof und ich war darauf und dran anzuklopfen, die Lichter waren schon aus, aber wir waren verzweifelt genug. 

Scheinwerfer! Ein Auto, das vom Berg runter kam und dieses mal werden ich mich zur not auch vor die Karre werfen. 



Ich hielt den Daumen zum stoppen raus und erst schien es als würde der Fahrer und ignorieren aber er hielt dann doch an. Wir fragten oder eher, ich bettelte ob er uns nach Lech mitnehmen könnte und er Antwortete dass er nur nach Zug fahren würde und das wäre 3Km von Lech entfernt.

Daß würde uns schon viel helfen kam es von mir. Nun es war ein VW Bus und er war auf dem Weg den Müll vom Tage zu Halde zu fahren und deshalb seien keine Sitze im Bus. Ich würde auch in die Mülltonne sitzen wenn ich nicht mehr durch die Dunkelheit laufen müsste. So sprangen wir in dem Bus und machten es uns auf der Ladefläche gemütlich bis nach Zug. 

Es waren zwei sehr Nette Personen die auf der Freiburgerhütte arbeiteten und als wir unsere Geschichte erzählten, waren diese sehr erstaunt das von dort oben so lange durch die Dunkelheit gelaufen sind. 

Als wir in Zug angekommen waren sagten die zwei daß sie den Müll wegbringen und uns nach Lech mitnehmen könnten. Das Angebote konnten wir nicht ausschlagen, wir warteten kurz und sprangen wieder in den Bus und Lech gefahren. 

Der Bus war eine Zeit unterwegs und uns wurde klar das wir richtig Glück gehabt haben und es wurde noch besser. 

Wir hatten auch bedenken dass das Parkhaus geschlossen sein konnte was natürlich dem Fass dem Boden raus geschlagen hätte. Die Beifahrerin erkundigte sich wo wir den übernachten würden, in welchen Hotel. Wir sagten Ihr dass wir noch Heim fahren würden und in Lech nur parkten was sie etwas staunen lies. Wo parken sie denn? Mühlen Parkhaus antwortete ich! Ok wir fahren euch zum Parkhaus das ist kein Problem! Wir konnten uns Glück nicht fassen und als wir ihnen etwas geben wollten, kam nur die Antwort, das liegt auf dem Weg, kein Ding. So wurden wir von den sehr netten und hilfsbereiten Personen zum Parkhaus gefahren und waren überglücklich bei unserem Auto zu sein.


Wir malten uns aus, dass wir ca um 23 Uhr den abstieg beendet hätten und dann noch 2 Stunden etwa Heim fahren müssten, was schlecht war weil meine frau um 8 Uhr bei der Arbeit sein musste. Durch die Mitfahrgelegenheit waren wir schon 21 Uhr am Auto und 23 Uhr zuhause.

So können sich Situationen die erst schlecht aussehen, sich zum guten wenden.


Wie ich schon sagte, es war ein Abenteuer in dem alles vorgekommen ist. Faszination, Unglück, Leid und Helden die einem aus der Patsche halfen und nicht mal etwas dafür wollten. Was für ein Abenteuer da braucht man keine Filme aus Hollywood, sowas schreibt nur das Leben.


Wir sind den Leuten von der Freiburgerhütte sehr dankbar und wünschen ihnen alles Glück in der Welt.

Kommentare